Ärzte bei einer Operation
Ärzte bei einer Operation
© Monkey Business / fotolia.com
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Wirbelsäulenchirurgie

Die Wirbelsäule des Menschen setzt sich aus vielen unterschiedlichen anatomischen Strukturen zusammen, u.a. Knochen, Knorpel, Muskeln, Sehnen und Bändern. Alle diese Strukturen weisen Nervenendigungen auf, die bei Erkrankungen und Anomalien Schmerzen auslösen können. Die genannten anatomischen Strukturen stehen normalerweise in einem gut ausgewogenen Gleichgewicht und können leicht mit den auftretenden Bewegungen, Belastungen und den dabei entstehenden Kräften fertig werden. Wenn Elemente der Wirbelsäule verletzt sind oder Verschleißerscheinungen zeigen, können starke Schmerzen oder Beschwerden entstehen.

Erkrankungen der Wirbelsäule

Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind neben Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems die häufigste Ursache für einen Arztbesuch. In den allermeisten Fällen liegt eine akute Lumbago, eine volkstümlich "Hexenschuss" genannte schmerzhafte Verspannung oder Überlastung der Rückenmuskulatur vor. Eine Besserung tritt in der Regel spontan innerhalb von Tagen ein.

Bandscheibenvorfall

Beim Bandscheibenvorfall handelt es sich um Bandscheibengewebe der sich normalerweise zwischen den Wirbeln befindet und das sich als Folge von Verschleiß in den Spinalkanal verlagert hat. Neben Rückenschmerzen strahlen die Schmerzen in ein (selten beide) Bein aus (Ischiasschmerz), je nach Fall kommt es zu Beeinträchtigungen der Sensibilität und/oder der Kraft.

Therapie:

Ohne Lähmungserscheinungen oder Sensibilitätsstörungen, kann in der Regel eine Operation durch Medikamente, Krankengymnastik, ggf. auch mittels Spritzen im Bereich der betroffenen Nerven vermieden werden.

Nur im Falle therapieresistenter Schmerzen, bei Lähmungserscheinungen und insbesondere Blasen- und Mastdarmentleerungsstörung wird in der Regel mikrochirurgisch das auf den Nerven drückende Gewebe entfernt.

Verengungen des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose)

Aufgrund von Verschleiß (Arthrose) der kleinen Wirbelgelenke kommt es bei längerem Verlauf zur Verengung des Spinalkanal.

Symptome sind typischerweise die „Schaufensterkrankheit“ (Claudicatio spinalis), die sich durch Schmerzen und Schwäche- oder Schweregefühl der Beine nach immer kürzere Gehstrecke bemerkbar machen und den Patienten zwingt, immer wieder stehenzubleiben und zu warten, bis sich die Symptome wieder bessern.

Therapie:

Zunächst sollte versucht werden, ohne Operation durch Medikamente, Krankengymnastik, ggf. auch mittels einer Kathetertherapie (PDK) die Symptome zu verbessern.

Ist hierdurch keine Besserung zu erzielen, kann mikrochirurgisch das überschüssige Gewebe entfernt und so der Spinalkanal erweitert werden.

Wirbelgleiten

Als Spondylolisthese wir das Abgleiten eines Wirbels über den darunterliegenden bezeichnet. Es ist Ausdruck einer Instabilität und kann Angeboren bzw. im Kindesalter erworben (dysplastische und istmische Formen) oder im Erwachsenenalter erworben (degenerative, traumatische, pathologische, postoperative Formen) sein. Im Vordergrund stehen Rückenschmerzen, die oft in die Beine ausstrahlen. Symptome der spinalen Stenose können hinzukommen.

Therapie:

Wenn durch konservative Maßnahmen keine Besserung zu erzielen ist, müssen die Wirbel in ihre ursprüngliche Lage zurückversetzt und dort versteift werden (Spondylodese). Dies geschieht durch Schrauben in den Wirbeln, die zerschlissene Bandscheibe wird in der Regel durch ein Titanstück (Cage) ersetzt. Wenn nur eine oder zwei Bandscheiben betroffen sind, wirkt sich eine solche Versteifung nicht auf die Beweglichkeit aus, da die übrigen Segmente den Bewegungsverlust kompensieren können.

Wirbelbrüche

Verletzungen und Instabilitäten der Wirbelsäule entstehen durch Zerstörung der stabilisierenden Strukturen Wirbelkörper, Bandscheiben und Gelenken und können durch äußere Gewalteinwirkung, aber auch durch Entzündungen und Tumoren hervorgerufen werden. Hier liegt oft eine Gefährdung des Rückenmarks bzw. der Nervenwurzeln vor.

Therapie:

Ziel ist es, die Stabilität der Wirbelsäule wiederherzustellen. Dies geschieht in der Regel durch eine entweder vorübergehende oder permanente Stabilisierung mit Schrauben, Stäben und Platten, einem sog. Fixateur intern, der ggf. nach Ausheilung der Verletzung entfernt werden kann oder aber durch eine zusätzliche Versteifung mit Ersetzen der Bandscheiben.

Osteoporose der Wirbelsäule

Osteoporotische Wirbelbrüche sind ein häufiges Problem und nicht selten auch das erste Zeichen des Knochenschwunds. Mit mehr oder weniger aufwendigen und bequemen Korsetts und Miedern wurde bislang versucht, eine äußere Stabilisierung der Wirbelsäule zu erreichen, bis der Bruch geheilt war.

Eine solche Behandlung ist nicht nur unbequem, in nicht wenigen Fällen kann ein Kollaps des betroffenen Wirbels auch durch ein konsequentes Tragen des Korsetts nicht verhindert werden. In den letzten Jahren wurde jedoch mit der Vertebro / Kypho - plastie ein Verfahren entwickelt, mittels dem eine minimalinvasive und schnelle Stabilisierung des eingebrochenen Wirbels erreicht werden kann. Hierbei wird durch eine Kanüle ein spezieller selbsthärtender Kunststoff (PMMA oder „Knochenzement“) in den Wirbel eingespritzt.

Je nach Verfahren kann vorher eine Aufrichtung mit speziellen Ballonkathetern erreicht werden. Das Verfahren wird unter Vollnarkose durchgeführt. In der Regel ist der Patient bereits wenige Stunden nach dem Eingriff deutlich schmerzgebessert. Es kann auch in Kombination mit der offenen Aufrichtung von Wirbelbrüchen verwendet werden.

Leistungsspektrum und konservative Therapie

Konservative Schmertherapie mit Injektion- und Infiltrationstechniken

Periduralkatheter, Facetteninfiltration (C2 bis S1), ISG Infiltrationen, CTG Infiltrationen, Nearthrosen Infiltrationen, Wurzelblockaden / PRT (L1-S1)

Operative Leistungen

Bandscheibenvorfälle

Mikrochirurgische Bandscheibenoperationen entlang der gesamten Wirbelsäule.

Spinalkanalstenose

Mikrochirurgische Entlastung (Dekompression) des Wirbelkanals mit oder ohne Stabilisierung.

Verschleiß, Instabilität, Fehlstellung der Wirbelsäule

Stabilisierung von Wirbelsäulenabschnitten von vorne, hinten oder kombiniert (Spondylodese). 

Wiederherstellende und korrigierende Eingriffe bei Instabilitäten und Verkrümmungen (z. B. Wirbelgleiten, verschleißbedingte Skoliosen, komplexe Fehlstellungen).

Wirbelbrüche

Zementauffüllung bei stabilen Wirbelkörperbrüchen (Kyphoplastie) z.B. bei Osteoporose.

Minimalinvasive und offene Stabilisierung von instabilen Wirbelbrüchen.

Sonstige Eingriffe

Wirbelkörperstabilisierungen bei entzündlichen und tumorbedingten Veränderungen an der Wirbelsäule.

Offene Probeentnahmen bei entzündlichen und tumorbedingten Veränderungen an der Wirbelsäule.

Minimalinvasive Schmerztherapie.

Revisionen bei Schraubenlockerung / Schraubenfehllage, Anschlussinstabilität, Rezidivbandscheibenvorfälle

Ärztliche Leitung

Chefarzt

Dr. Patrick Löhr

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Oberarzt

Dr. Adam Span

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Hygienebeauftragter Arzt

Termine

-nur nach vorheriger Terminvereinbarung-

Anmeldung/
Terminvergabe

Telefonzeiten

Montag bis Freitag:
08:00 - 12:00 Uhr

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